Fachkarriere

3. Oktober 2018

Die Karriereerwartungen insbesondere von neuen Mitarbeitern sind ungebrochen hoch. Das gilt auch für die nachwachsenden Generationen Y und Z. Der Karrierebegriff allerdings hat sich deutlich gewandelt. Bedeutete Karriere früher „Chef zu werden“ so gibt es heute ein viel breiteres Spektrum zum Begriff Karriere. Es muss also nicht nur die hierarchische Leitungsaufgabe, die mit Personalverantwortung verbunden ist, sein.
Fachkarrieren sind das Instrument, um Experten eine wertgleiche Entwicklung anbieten zu können, ohne dass es unbedingt auf Personalführung hinausläuft. So finden sich in den Unternehmen mittlerweile alternative Karriere-Modelle für Projektleiter, Vertriebsmitarbeiter und IT-Experten, um an dieser Stelle einige zu erwähnen.

Worauf kommt es an?

Entscheidend für die Akzeptanz (und damit die erhoffte Bindungswirkung der Leistungsträger) sind im Wesentlichen:

  • die wertgleiche Anerkennung
  • die Logik und die Transparenz des Konzepts
  • die klare Unterscheidung im Zuwachs von Kompetenz und Verantwortung (Leistungsbeitrag)
  • und klare Spielregeln im Umgang mit der Fachkarriere
  • Erfahrungsgemäß stellen diese Anforderungen bereits einige Hürden dar. Das allerdings sollte kein Grund für den Verzicht auf ein hervorragendes Bindungsinstrument sein. Richtig angewandt, wird es die Mitarbeiterzufriedenheit stärken, die Personalentwicklung „befeuern“ und das Leistungsverhalten positiv stimulieren.

    Wie ist das generelle Vorgehen?

    Mit der HR-Funktion erfolgt zunächst ist die Klärung, welche Ziele an die Einführung der Fachkarriere geknüpft sind. Hierauf aufbauend werden die bisherigen Vergütungskonzepte, die Wertigkeitsunterschiede in den einzelnen Job-Familien und ein möglicherweise vorhandener allgemeiner Kompetenzrahmen analysiert. Ggf. sind diese Bestandteile zu entwickeln. Auf dieser Basis entsteht ein Fachkarrieremodell für jede Job-Familie, das mit den Entscheidern abgestimmt wird. Es folgt die Erprobung des Modells mit einem Piloten in einer Job-Familie. Erst wenn die Führungskräfte die Fachkarriere und die dazugehörigen Spielregeln anwenden können, beginnt der Rollout über das gesamte Unternehmen oder den entsprechenden Bereich. Hierzu sind begleitende Informationsveranstaltungen und letztendlich die Einbindung der Führungskräfte und der Mitarbeiter erforderlich.

    Fazit

    Es lohnt sich! Mitarbeiterorientierte Unternehmen haben klare Wettbewerbsvorteile. Sie sind für neue Talente attraktiv, binden ihre Leistungsträger sowie entsprechendes Know how und haben motivierte Mitarbeiter.